Die Jubiläumsfeier prägt das neue Jahr

Rümlang. «Die gute alte Zeit» nahm Rümlangs Gemeindepräsident Peter Meier-Neves am Neujahrspéro der Gemeinde vom letzten Dienstag unter die Lupe. Es stellte sich heraus, dass «sie bröckelt», wie er es ausdrückte, und er zog auch Parallelen zu den Herausforderungen der heutigen Zeit. Nicht nur im dunklen Mittelalter hätten die Menschen riesige Hürden zu bewältigen gehabt. Nach dem Sieg von Frankreich über die Russen im 18. Jahrhundert beispielsweise musste die «Rümlanger» Bevölkerung, damals rund 800 Leute, riesige französische Besatzungstruppen aufnehmen und beherbergen. Mitte des 19. Jahrhunderts kam dann die Eisenbahn nach Rümlang, aber sie war sehr teuer. Das einfache Ticket nach Zürich kostete in der 3. Klasse 40 Rappen, was heute etwa 100 Franken entspreche.Durch entsprechende Funde aus der Bronzezeit wird vermutet, dass das Gebiet bereits seit 4000 Jahren besiedelt und bebaut wird. Auch die Römer kannten den Ort, denn eine römische Strasse hatte eine Weggabelung beim heutigen Heligrill. Um 600 n. Chr. hatten sich Alemannen an dem Hang (Wang) niedergelassen, und gaben ihm den Namen Rumilinswanc. Zum Namen Rümlang gibt es die Theorie, dass er von Anführer Rumilo abgeleitet ist. Im Jahr 924 wird der Name Rumelanch in einer Urkunde nachgewiesen, die «Rümlanger» mussten damals ihre «Steuern» dem Fraumünsterkloster zahlen. Historisch belegt sind auch die Ritter von Rümlang, die an der Glatt 1277 ihr Stammschloss bauten.

Wachstums und Verkehr

«Immer stand der Wachstumsprozess der Rümlanger Bevölkerung in engem Zusammenhang mit der Verkehrserschliessung», sagte Peter Meier-Neves nach den historischen Daten und Anekdoten. «Der Verkehr ist in Rümlang seit 1100 Jahren ein Thema, aber auch der Zusammenhalt in der Gemeinde, der durch die vielen Herausforderungen gewachsen ist.» In seinem Ausblick aufs kommende Jahr ging der Gemeindepräsident auf die vielen Veranstaltungen und Aktivitäten ein, die im Zusammenhang mit dem Jubiläum stehen, von Kultur über Sport bis zum Fest: «Wir haben darauf geachtet, dass alle angesprochen werden.»

Bettina Sticher