Kleine Fische hoch im Kurs
Das breite Angebot der Zierfisch- und Pflanzenbörse des Rümlanger Aquariumvereins Danio lockte am Sonntag ein vielfältiges Publikum an – ob Profi oder Einsteiger, alle kamen auf ihre Kosten.
Das breite Angebot der Zierfisch- und Pflanzenbörse des Rümlanger Aquariumvereins Danio lockte am Sonntag ein vielfältiges Publikum an – ob Profi oder Einsteiger, alle kamen auf ihre Kosten.
Rümlang. «Ok, wir machen auf», entschied um 9.50 Uhr Sandro Michienzi im Vorstand des Aquariumvereins Danio, verantwortlich für die alljährliche Zierfisch- und Pflanzenbörse, welche letzten Sonntag in der Turnhalle Schulhaus Worbiger in Rümlang stattfand. Eigentlich hätte den 16 Ausstellenden aus der Schweiz und Deutschland das Vorkaufsrecht zehn Minuten länger zugestanden, doch war der Besucheransturm bereits gross.
Viel gab es in den zahlreichen Becken zu entdecken – vom Antennenwels bis zur Zwerggarnele, vom Glühlichtsalmler bis zum Koi-Skalar, von der Posthornschnecke bis zum Pinken Papageienblatt. Selbstgezüchtet, jung, gesund und nicht zu klein, lautete die Vorgabe für Tiere und Pflanzen.
Passend für jeden Bedarf war auch das feilgebotene Zubehör, welches von Pflege- und Futterprodukten über Technik wie Skimmer und Strömungspumpe bis zur KI-basierten Labor-Software zur Vorhersage von Algen- und Parasitenbefall reichte. Mit aktuell rund 40 Mitgliedern kann der Aquariumverein Danio nicht über Nachwuchssorgen klagen und ist doch stets an neuen Mitgliedern interessiert.
Frisch im Verein ist die 24-jährige Cheryl Tschann aus Embrach, welche am eigenen Stand Kampffische der Gattung Betta in Einzelbecken ausstellte. «Sie sind ursprünglich in den Reisfeldern Südostasiens daheim und springen dort von Pfütze zu Pfütze.» Für die Vermehrung orientiere sie sich an den Zuchtstandards, welche von der Farbe bis zum Körperbau den perfekten Kampffisch definieren. «Es sind richtige Charaktertiere», weiss die junge Frau nicht nur ihre Schönheit zu schätzen.
Kaum fürs Aquarium gedacht war das bunt schillernde Getier von Axolotl bis Seepferdchen, das Astrid Thomas mit dem 3D-Drucker fertigt und nicht nur bei Kindern für Aufmerksamkeit sorgte. Beliebt und pflegeleicht waren auch die Guppys, welche sich Silvia Erismann aus Eglisau am Stand der Zierfischzucht Sewer aus dem Wasser fischen liess.
Längst ist die elterliche Leidenschaft für Aquaristik auf Sohn Roman Erismann übergesprungen, der in 40 Becken rund 20 verschiedene Welsarten züchtet. «Die besondere Herausforderung liegt darin, das ökologische Gleichgewicht zu halten», weiss dieser aus zehnjähriger Erfahrung. Nichts für Anfänger sei die Haltung eines Meerwasseraquariums, bestätigt Besucherin Josette Müller aus Biel. Darin halte sie Rotmeerdoktorfische, Grundel und Lippfische sowie diverse Korallen, eine der Sorte Euphyllia hat sie soeben aus der nachhaltigen Zucht von Michael Rickenbach gekauft. Nahezu täglich müsse sie die Konzentration der Spurenelemente im Wasser messen. «Verreisen liegt darum nicht drin», ihre Ferien opfere sie jedoch gerne dem aufwändigen Hobby.
Als begeisterte Neulinge hingegen geben sich der zehnjährige Valentino und sein Vater Fabio Modugno aus Rümlang zu erkennen: «Letztes Jahr haben wir an der Börse unser erstes Aquarium gekauft.» Guppys, Schnecken, Garnelen und Pflanzen verlangten nur wenige Minuten Arbeit am Tag und sorgten für grossen Spass. Spannend sei, die Tiere beim Fressen zu beobachten. «Wir haben auch schon jede Menge Babyfische», freuen sich die Jungzüchter.
Die 1000 Besucher vom letzten Jahr werde man diesmal nicht ganz erreichen, bilanzierte Börsenchef Sandro Michienzi zur Halbzeit nach eineinhalb Stunden. Dafür liefe alles ein wenig entspannter ab: «Man kommt besser durch und es bleibt mehr Zeit für Gespräche.» Auch die Anbieter zeigten sich mit der Nachfrage zufrieden.
Martina Kleinsorg
Infos unter www.danio.ch
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