Pumptrack Rümlang offiziell eingeweiht
Neben der Rümlanger Sporthalle Heuel wurde am letzten Freitag der Pumptrack offiziell eingeweiht. Rad-Begeisterte mit Trottinett, Skateboard oder Bike-Varianten können sich da austoben.
Nach der offiziellen Einweihung fuhren auch schon Kids, u.a. mit den Trottis, auf dem Pumptrack. Sie taten dies schon seit dessen Fertigstellung vor rund einem Monat. Bild: rst
Neben der Rümlanger Sporthalle Heuel wurde am letzten Freitag der Pumptrack offiziell eingeweiht. Rad-Begeisterte mit Trottinett, Skateboard oder Bike-Varianten können sich da austoben.
Rümlang. Zur Eröffnung des Rümlanger Pumptracks demonstrierten einige Top-Könner aus der Umgebung ihre Fahrkünste und glänzten mit Sprüngen und anderen Geschicklichkeiten auf ihren Zweirädern. Die Showeinlagen und Kabinettstückchen der Rider wurden mittels Anmoderation kommentiert. Später am Tag standen die Cracks auch für Fragen von Schulklassen zur Verfügung.
Dem Könner auf dem Pumptrack sind keine Grenzen gesetzt. Ein Gastfahrer aus Barcelona glänzte in der Show auf seinem BMX mit einer 360-Grad-Drehung seiner Lenkvorrichtung. Der Fahrer drehte dazu bei einem Luftsprung den Lenker um 360 Grad, bevor er ihn wieder fing. Dieses imponierende Kunststück führte er eigens für ein «Action-Foto» des «Rümlanger» aus. Diese Einlage erfordert jahrelanges Training. Doch auf dem Rümlanger Pumptrack sind ausdrücklich auch Anfänger willkommen.
In Rümlang ist die Anlage neben der Sporthalle Heuel auch an einem optimalen Ort platziert – weit weg von bewohntem Gebiet können sich die Rider da auch selbst bejubeln oder sich bejubeln lassen. Und wenn mal Platz vorhanden ist, kann man auch abseits der vorgesehenen Fahrtrichtung an seinen Tricks feilen. Die Rümlanger Anlage wird von jüngeren Kids bis junggebliebenen Erwachsenen in Beschlag genommen.
Nach der offiziellen Einweihung vom vergangenen Freitag fuhren einige Primarschüler unter anderem mit ihren Trottinetts den Auf- und Ab-Parcours. Sie toben sich schon seit der Fertigstellung des Pumptracks vor rund einem Monat darauf aus. Die Sicherheits- beziehungsweise Fahrtlinien werden aktuell noch gezogen, ebenso werden Bänke für Zuschauer und die Werbetafeln der Sponsoren hinzukommen. Die Sicherheitslinien dienen der vorgegebenen Fahrtrichtung, die laut Angaben der Top Rider bei rund 95 Prozent der Anlagen gegen den Uhrzeigersinn verläuft.
Die Firma Velosolutions zeichnete für den Bau der Rümlanger Anlage verantwortlich. Ein Pumptrack ist mittlerweile in vielen Gemeinden Standard und wird rege benutzt – sei dies nun von Skatern, BMX-Könnern und anderen, nichtmotorisierten Rad- und Roll-Begeisterten. Die ersten asphaltierten Pumptracks sind hierzulande vor rund einem Jahrzehnt entstanden, Vorläufer waren Parcours auf unasphaltiertem Gelände. Die Wurzeln der Pumptracks liegen im angelsächsischen Raum (Australien, Kanada, USA). In der Sparte Slopestyle gilt Lucas Huppert als herausragender Crack der Schweizer Szene. Beim Slopestyle werden Figuren unter anderem auch auf urbanen Elementen wie einem Pumptrack ausgeführt. Der 23-jährige Huppert zählt zur Weltelite und glänzt mit zirkusreifer Virtuosität im Handling und den Sprüngen mit seinem Gefährt. Huppert ist Vollprofi. Der Zürcher ist der wohl einzige Schweizer Crack, der ohne weitere Neben-Tätigkeiten von diesem Sport leben kann.
Die BMX-Räder dominieren bei der Vorstellungs-Show in Rümlang. «Ein BMX ist agiler, hat aber keine Federung. Das heisst, sie sind auch nervöser und dass man jeden Fehler härter spürt», erklärte einer der Show-Fahrer. Beim BMX, das seit 2008 auch olympische Disziplin ist, ist zwischen Race und Freestyle Bike nochmals zu unterscheiden. Auf dem Pumptrack sind die Freestyle-Ausgaben im Einsatz. Oder beispielsweise auch tiefer sitzende Mountainbikes, mit denen ebenfalls Tricks ausgeführt werden können.
Der Rümlanger Gemeinderat Thomas Huber betonte in seiner Eröffnungsrede, dass ihm die Entstehungsgeschichte mit der Initiative der Jugendlichen sehr gefallen hätte. Zum Hintergrund: Im August 2021 hatten Schüler 93 Unterschriften gesammelt für einen Skaterpark. Das Anliegen wurde vom Gemeinderat «angenommen und gewürdigt».
Thomas Huber als zuständiger Gemeinderat für Sport und Jugendarbeit berief mit einer Auswahl Jugendlichen eine Sitzung ein und besprach mit ihnen die Ideen, zeichnete ihnen aber auch den politischen Prozess auf. Weiter konnten die jungen Rümlangerinnen und Rümlanger in den nächsten Projektschritten aktiv bei der Ausarbeitung mit dem Pumptrack-Bauer mitgestalten.
Ebenfalls wurde unter Mithilfe der Jugendarbeit ein Crowdfunding eingeleitet, um die Kosten für die Gemeinde tief zu halten. Am Dorffest machten die Jugendlichen weiter Werbung und konnten weitere Sponsoren gewinnen. An der Gemeindeversammlung wurde das Projekt dann mit dem Budget angenommen.
Insgesamt sammelten die Kinder rund 72 000 Franken an Sponsoring und Crowdfunding. Weitere 75 000 Franken steuerten das Sportamt und Sport-Toto bei, wodurch die Fremdfinanzierung rund 147 000 Franken beträgt. Der Rest der Totalkosten von rund 290 000 Franken wird von der Gemeinde übernommen. «Aus politischer Sicht ist es sehr schön gewesen, dieses Projekt mit den Jungen anzureissen. Es waren rund ein halbes Dutzend Jugendliche, die die Initiative ergriffen. Ein rund zwölfjähriges Mädchen entpuppte sich dabei als Leaderin», erklärte Thomas Huber.
Richard Stoffel
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