05.07.2024 01:00
Dorfturnier in Rümlang war ein Grosserfolg
Das 58. Dorfturnier des SV Rümlang auf der Sportanlage Heuel avancierte auch dank Wetterglück zu einem Grosserfolg. Stimmungsmässiger Höhepunkt war das Public Viewing der EM-Endrunde vom Samstagabend mit dem Schweizer Achtelfinal-Triumph über Titelverteidiger Italien.
Rümlang. An allen drei Turniertagen war ein generationen- und geschlechtsübergreifend sportliches Kräftemessen zu sehen, das beste Unterhaltung bot. Zu bewundern gab es packende Zweikämpfe, gekonnte Dribblings, eindrucksvolle Antritte, starke Spielübersicht, coole Torabschlüsse und tolle Goalie-Paraden. Und dann grenzenloser Jubel bei Siegern. Oder eben auch Tränen der Enttäuschung und Ernüchterung bei den Unterlegenen.
Die Stimmung am Turnier war indes gesamthaft betrachtet erfrischend fröhlich und friedlich, die meisten Entscheide der freiwilligen Unparteiischen wurden von den Mitwirkenden ohne Wehklagen akzeptiert. Und nach den Finalspielen wurde der Gegner abgeklatscht. Man haderte als Nicht-Gewinner zwar schon auch mit einen selbst, anerkannte aber auch die Leistung und das Können der Gegner. Manchmal entschieden nur Nuancen über den Turniersieg, so fiel die Entscheidung im einen oder anderen Final erst nach nervenaufreibenden Penaltyschiessen, so etwa im Firmenturnier oder bei den ältesten Junioren.
Das siegreiche Team des Firmenturniers feierte seinen Triumph am Auftaktabend feuchtfröhlich und beschwingt mit dem einen oder anderen Tropfen Alkohol. Im Tor stand bei jenem Siegerteam übrigens Bernardo Rocca. Der Tausendsassa ist eine Institution beim SV Rümlang. So engagierte er sich unter anderem auch seit Jahren als Coach, unter anderem auch im jährlichen Fussball-Camp des Vereins auf dem Heuel. Und Roccas Kids sind ebenfalls im Verein aktiv.
Am diesjährigen Dorfturnier stand Rocca selbst gleich in drei Teams als Aktiver im Einsatz. Am Tag nach seinem Triumph mit dem Firmen-Team ABD Elektro wirkte er als Feldspieler in zwei weiteren Teams mit, unter anderem mit einigen jungen der «nachfolgenden Generation» sowie in der gemischten Plausch-Kategorie.
Mit Fred Maurer war ein anderes Klubmitglied ebenfalls am Plauschturnier im Einsatz. Er triumphierte da mit seinem Team «Die Weisen ohne Schneider». Der Innenverteidiger aus dem Senioren-Team des SV Rümlang leistete zusätzlich zu seinen Einsätzen auf dem Platz noch seine Schicht als Service-Mitarbeiter - zwischen 14.30 und 19.00 Uhr. «Dank einer guten Kollegin im Service konnte ich zwischendurch auch mitspielen.» Ihm gefalle am Rümlanger Dorfturnier am besten, dass er an diesem Anlass Leute antreffe, die er das Jahr über nicht sehen würde. «Und es ist ein friedliches Turnier mit freundschaftlichem Flair», betonte Maurer gegenüber dem «Rümlanger». Bei den Kids, die allesamt mindestens eine Medaille erhielten, leuchteten bei der Preisverteilung vom Sonntag die Augen. Und bei den Bestklassierten konnten gar jeder Spieler noch einen eindrucksvollen Pokal mach Hause nehmen. Die vor Glückseligkeit leuchtenden Kinderaugen veredelten auf jeden Fall den Charakter des traditionsreichen Dorfturniers.
Public Viewing begeisterte
Für den stimmungsmässigen Höhepunkt des Wochenendes sorgte indes eine Rahmenveranstaltung. Das Public Viewing im Festzelt erwies sich als Grosserfolg. Es wurden die drei ersten EM-Achtelfinals übertragen, die beiden Spiele vom Samstag sowie der erste Achtelfinal vom frühen Sonntagabend zum Abschluss. Die Stimmung beim Achtelfinal-Auftakt mit dem Schlagerspiel Schweiz gegen Italien war gigantisch. Mit rund 250 Besuchern platzte das Festzelt aus allen Nähten. Und die tolle Schweizer Leistung beim 2:0-Sieg sorgte im Rümlanger Festzelt für bemerkenswerte Jubelstürme.
Die begeisterten Schweizer Fans stimmten schon während der Partie wiederholt Gesänge an und liessen bei den Torerfolgen und nach Spielende ihren Emotionen auch freien Lauf. Während der Partie setzte zwar etwas Regen ein, doch die prognostizierten Wetterkapriolen mit Gewittern und Sturmböen blieben aus oder folgten erst viel später und weniger schlimm als befürchtet in der Nacht.
OK-Präsident Kurt Vogel konnte deshalb ein überaus erfreuliches Fazit ziehen: «Das Public Viewing war ein Knüller.» Sie hätten vor zwei Jahren schon mal ein volles Festzelt beim Public Viewing gehabt, damals bei der letzten WM-Endrunde. «Dann gab es aber eine Gewitterzelle, die die Übertragung vorzeitig beendete», erinnert sich Vogel etwas schmerzhaft zurück. «Wir hatten einen Satelliten aufgestellt und dann kam plötzlich nur noch der Ton nach 20 Minuten Spielzeit. Und dann versuchten wir alles, um es wieder anzubringen. doch wir schafften es nicht.» Sie hätten die Lehren daraus gezogen und nun entsprechende Kabel gezogen. Rund 4500 Franken betrugen nun die Aufwendungen für die Einrichtung der Grossleinwand inklusive deren technische Installation im Festzelt.
Die entsprechende Investition gehe zwar nun vom Gewinn ab, doch das positive Feedback macht dies allemal wett. Und zudem lief die Festwirtschaft auf Hochtouren. Und auch bei der Open-Air-Bar neben dem Klub-Restaurant war ein Bildschirm aufgestellt. Und auch die dortige Gastronomie konnte sich über den Umsatz nicht beklagen. «Die Stimmung war generell gut. Das Turnier ist auch ein Zusammenkommen der Rümlanger. Es kamen deshalb auch viele Besucher, die erst gegen Abend einfach der Bar einen Besuch abstatteten.» Die Anzahl der Mannschaften (65 Teams über drei Tage) generiere zudem ohnehin eine stattliche Zahl der Mitwirkenden. Generell hätten die Leute in der Umgebung einfach den Plausch, dass wir dieses Turnier immer noch durchführen, betonte Vogel, der früher auch 20 Jahre lang Präsident des SV Rümlang war. Er will sich bei den Sponsoren bedanken und den zahllosen freiwilligen Helfern. «Es galt vereinsintern, 90 Schichten zu besetzen. Hinzu kamen 20 Schichten der Schiedsrichter.» Diese ehrenamtliche Manpower müsse man zuerst aufbringen können, so Vogel. Schon der Speaker bei der letzten Preisverteilung hatte in einer Dankesrede klargestellt: «Ohne Eure Hilfe wäre es undenkbar, ein so grosses Turnier stemmen zu können.»