Heimspiel für Rümlanger Top-Musiker

Rümlang. Wer am vergangenen Wochenende den Gemeindeplatz in Rümlang suchte, musste nur der Nase nach dem Duft nach saftigen Burgers und sämigem Raclette folgen. Die Dämpfe reichten weiter herum als die Schreie auf den Chilbi-Bahnen und lockten gefühlt das ganze Dorf ins Festzelt. Der erste Ansturm zum Auftakt des Jubiläumsfestes brachte das Personal ins Schwitzen: Am Freitagabend gingen 1200 Menus über die Theken. Am Samstag und Sonntag verteilte sich die Nachfrage auf den ganzen Tag und man konnte sich gemütlich durch die verführerische Auswahl an Gerichten aus sieben Ländern schlemmen. Für das Catering zuständig war ein professioneller Event-Organisator. Das für den Grossanlass benötigte, zusätzliche Personal stellten die Rümlanger Vereine. Für ihren Einsatz wurden sie am Umsatz beteiligt – ein Konzept, das die Vereine vor dem Fest von aller Verantwortung befreite und sich rückblickend bewährt hat, sagte OK-Co-Präsident Thomas Huber am Sonntag.

Stars und Nachwuchstalente

Während sich die Kinder draussen auf den Chilbi-Bahnen die Seele aus dem Leib schrien und die Erwachsenen an langen Reihen von Festbänken zusammensassen und schwatzten, traten auf der Bühne Stars und Nachwuchstalente auf. Gleich zwei namhafte Schweizer Musiker gaben dem Jubiläumsfest die Ehre: Philipp Fankhauser und Michael von der Heide. Beide wohnen in Rümlang. Trotz der Hitze im Zelt kamen sie in Schale – vielleicht um zu zeigen, dass sie das Heimspiel genau so ernst nahmen, wie ein Auftritt vor zahlendem Publikum. Die beiden Konzerte jedenfalls liessen nichts zu wünschen übrig. Mit seiner rauchigen Stimme zu den bluesigen Klängen gelang es Fankhauser einem gedanklich in eine Bar mit gedämpftem Licht, weich gepolsterten Sesseln und Samtteppichen zu entführen – oder an ein Lagerfeuer mit Freunden unter Sternenhimmel. Zum Abschluss holte Fankhauser die Sängerin Gigi Moto, die ebenfalls in Rümlang wohnt, auf die Bühne und mit ihr die Träumer zurück in die Realität.Von der Heide nahm das plaudernde Publikum mit flotten Sprüchen freundschaftlich auf die Schippe und gewann damit seine Aufmerksamkeit. Die Musik und von der Heides unbeschwerte Art rissen die Leute mit, holten sie an den Bühnenrand und animierten sie zum Mitklatschen und Tanzen. Auch der Gemeindepräsident Peter Meyer-Neves genoss die gute Stimmung und sagte begeistert: «Wo gibt es das noch, dass grossartige Künstler so unkompliziert auftreten? Das ist Rümlang – wir machen alles zusammen.» Von der Heide hatte wie Fankhauser Unterstützung mitgenommen: Leslie und Jane Bogaert performten Abbas Waterloo und Janes Eurovisionslied «La vita cos’é» zusammen mit dem Rümlanger Sänger. Die Abende gehörten den Stars, die Nachmittage den Nachwuchstalenten: Die Kids des  Turnvereins, der Tanzschule Moving Dance und des Musikvereins hatten ihre Auftritte und erhielten ihren wohlverdienten Applaus. Am Samstagnachmittag bot eine Band der Musikschule Zürcher Unterland mit den Sängerinnen Vanessa und Jil ein Konzert auf hohem Niveau.

«Wir wissen, wie man feiert»

Davor hielt der Gemeindepräsident die Festansprache. Er ging auf die Geschichte und – KI-gestützt – auf die Zukunft Rümlangs ein. Dabei betonte er, wie wichtig ein solches Fest für den Zusammenhalt der Bevölkerung sei: «Das Miteinander, der gegenseitige Respekt stehen im Zentrum. Diese gilt es zu bewahren, dafür müssen wir kämpfen trotz aller gesellschaftlichen Veränderungen, die uns die Zukunft noch bringen wird. Wir sind Rümlanger, wir wissen wie man feiert und wir halten zusammen – egal ob 1924, 2024 oder 2074.» In diesem Sinne bedankte er sich bei allen, die sich für die Gemeinschaft in Rümlang einsetzen und ehrte rund 20 Personen – Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Behörden und Sponsoren, Fest-OK sowie engagierte Einzelpersonen mit Lob, Dank, Blumensträussen und Gruppenfotos.

Bernadette Dettling