Die Chilis-Frauen als «coole Gang»
Die Chilis Rümlang-Regensdorf starten am Samstag in die neue NLB-Saison der Frauen. Das Team von Stephan Mock gastiert bei Basel-Regio. Das erste Heimspiel steht am 22. September im Programm.¶
Die Chilis in einem Testspiel im Vorwärtsgang.
Die Chilis Rümlang-Regensdorf starten am Samstag in die neue NLB-Saison der Frauen. Das Team von Stephan Mock gastiert bei Basel-Regio. Das erste Heimspiel steht am 22. September im Programm.¶
Rümlang. Die Chilis wollen in der Meisterschaft wieder an die vorletzte Saison anknüpfen, als man es in den Playoffs bis in den Final um die Ausmarchung des NLB-Meistertitels schaffte. Joe Stöckli, der Sportchef der Chilis, sagt: «Die Zuzüge sowie die nachstossenden Jungen im Förderkader geben den älteren Spielerinnen Schub. Man ist gewillt die angestrebten Ziele zu erreichen.»
Die drei Neuzugänge brächten frischen Wind in die Reihen der Unterländerinnen. Die Spielübersicht der Polin Weronika Noga (war Captain beim NLA-Team Zug United - Red.) zeige ihre Länderspiel-Erfahrung. «Noga kam zu den Chilis, weil sie etwas kürzer treten wollte», betont Stöckli. Zudem hätten aktuelle Akteurinnen der Chilis mit Zuger Vergangenheit der spielstarken Osteuropäerin den Wechsel ins Zürcher Unterland schmackhaft gemacht.
Captain Sarina Merz bestätigt gegenüber dem «Rümlanger», dass die Chilis in der kommenden Saison dazu fähig sein sollten, an die vorletzte Saison anzuknüpfen. «Wir haben ein sehr gutes Kader und verfügen über eine viel versprechende Breite. Und zwar so, dass wir über vier Linien Druck machen können.» Gleichzeitig warnt die Leistungsträgerin aber auch: «Wir hatten schon in der Vorsaison ein gutes Kader und brachten es dann aber nur mässig auf den Platz. Schon die Regular Season verlief durchzogen. Dies wollen wir nun ändern.» Merz rechnet mit einem engen Startspiel morgen Samstag bei Basel, das ebenfalls einen gewissen Umbruch im Kader verzeichnet habe. «Konsequenter im Abschluss werden», fordert Merz nun mit Blick auf die nächste Saison und betont: «Wir haben viele Spielerinnen, die Tore schiessen können.» Die Trainingsqualität in der Vorbereitung bezeichnete sie als ansprechend. «Wir hatten einen coolen Speed drin.»
Verlassen haben die Chilis in der Saisonpause Julia Tschudin, Valentina Dazio (beide Rücktritt) sowie Sabrina Schellenberg (2. Team Kloten Dietlikon) und Johanna Dijenis (Nürensdorf). «Es sind zwei Zugpferde gegangen und dafür zwei gekommen. Damit gleicht sich dies in etwa aus», urteilt Sarina Merz. Der «Rümlanger» unterhielt sich vor dem Saisonstart auch noch mit Stephan Mock, der das NLB-Frauenteam der Chilis trainiert.
Wie verlief die Vorbereitung?
Stephan Mock: «Die Vorbereitung verlief grundsätzlich gut. Wir gewannen alle vier Testspiele. Nicht jeder Sieg war überzeugend. Aber genau dies ist auch für die Meisterschaft wichtig, dass wir ein Spiel auch einmal heimschaukeln, wenn es nicht so läuft.»
Wie ist das Erstrunden-Playoff-Ausscheiden der letzten Saison mittlerweile verdaut?
«Gut. Das aus der Nationalliga abgestiegene Waldkirch St. Gallen konnte das komplette NLA Team zusammenhalten. Es bestritt die Vorbereitung mit einem Aufwand wie in der obersten Liga. Im Playoff-Wahlververfahren wählten sie uns aus, weil sie wussten, dass sie besser zum Auftakt gegen uns antreten, ehe wir in einen Flow kommen, wie dies ein Jahr davor in den Playoffs der Fall war. Sie wollten uns schnell aus den Playoffs raus haben, weil sie uns als den spielstärksten Gegner der Liga betrachteten. Wir hatten dann im Duell gegen sie unsere Chancen. Doch sie waren in den entscheidenden Situationen einen Schritt schneller und nutzten die Tormöglichkeiten konsequenter als wir selbst.»
Was haben Sie sich mit Ihrem Team nun für die neue Saison vorgenommen?
«Dass wir im April, in der Endphase der Playoffs, immer noch Unihockey spielen. Minimalziel ist sicher die Halbfinal-Qualifikation und dann schauen, was geht. In der Qualifikation wollen wir diesmal die Top 4 erreichen, um nicht mehr gewählt werden zu können.»
Der Aufstieg ist aber nach wie vor kein Thema...
«Das ist so. Ist aber auch alles besprochen im Team. Wir schauen von Saison zu Saison. Nur aufzusteigen, um dort dann zu verlieren, macht auch keinen Spass. Der Verein müsste breiter aufgestellt sein. Bis runter mit noch mehr Mitgliedern. Wir müssten wieder mehr Hallenzeiten haben. Und das geht einfach nicht. Wir haben diesen Anspruch auch gar nicht, denn wir sind lieber ein Top-NLB-Team, das einzige im Zürcher Unterland. Nicht zuletzt deshalb kommen Spielerinnen zu uns, weil sie gutes Unihockey spielen, aber vielleicht vom Trainingsaufwand her nicht das investieren wollen, was in der Nationalliga A notwendig wäre.»
Wie bewerten Sie das neue Kader?
«Wir sind etwas breiter aufgestellt, auch wenn wir einige Abgänge verzeichneten, die sowohl auf dem Feld, mit ihren Skorerpunkten, als auch daneben, dem Team fehlen werden. Dafür haben wir aber durch die Zuzüge wieder eine coole Gruppe zusammen bringen können. Man merkt, dass es wieder ein homogenes Team ist. Es gab aber schon vorher nicht zwei Grüppchen oder so. Die Spielerinnen müssen es nicht mit jeder einzelnen Mitspielerin auf einer einsamen Insel aushalten, aber mit jeder so auskommen, dass man zusammen eine gute Leistung abrufen kann. Und ich denke, das ist der Fall. Aus dem Team heisst es auch: Wir sind echte eine coole 'Gang'.»
Ein paar Worte zu den Neuzugängen.
«Sicher erwähnenswert ist die erfahrene Weronika Noga. Dann Regina Büchi, die ich schon als Juniorin bei den Red Ants Winterthur gecoacht hatte. Oder Gea Baumgartner vom Erstligisten Lok Reinach. Wir haben mit dem jetzigen Team mehr Potenzial, um aus einer soliden Defensive heraus offensiv etwas zu bewirken. Dies ist in etwa der Unterschied zur letzten Saison.»
Was hat sich sonst noch im Vergleich zur letzten Saison geändert?
«Wir trainieren neu nun auch wieder montags, wenn auch mehr im regenerativen Bereich. Diese Montags-Trainings waren in der letzten Saison hallenbedingt nicht mehr möglich. Nun geht das wieder und wir können dadurch dreimal wöchentlich trainieren. Was wünschen Sie sich für die kommende Saison nebst sportlichem Erfolg noch? «Dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer zu unseren Heimspielen in die Heuel-Halle kommen. Hiermit sei der entsprechende Aufruf lanciert: Kommt in die Halle!»
Richard Stoffel
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