Team-Manager Kurt Vogel und Trainer Getoar Sallauka (rechts).
Der SV Rümlang steuert auf Aufstiegskurs in die 2. Liga. Das Team von Trainer Getoar Sallauka (36) führt die Tabelle der Zürcher 3.-Liga-Gruppe 4 zur Winterpause mit vier Punkten Vorsprung auf Kloten an.
Rümlang. Der Aufstieg ist wie in den Vorjahren kein Muss-Ziel, aber eine Motivations-Vorgabe, die sich das Team und der Verein angesichts der erkämpften Ausgangslage selbst setzt. 2017 war man letztmals in die 2. Liga aufgestiegen, wurde dann aber ein Jahr später bereits wieder relegiert.
Nach den elf Vorrundenspielen totalisiert Rümlang 27 Punkte. Trainer Sallauka sagt: «Die Mannschaft profitiert nun davon, dass sie in den letzten Jahren grossmehrheitlich zusammen geblieben ist und dadurch kompakt auftritt. Das Team funktioniert. Es ist eingespielt. Wir wissen, wie wir spielen müssen.»
Der SV Rümlang steht vorab defensiv sehr gut. Mit nur sechs Gegentoren liess man in den elf Vorrundenspielen dreimal weniger Treffer zu als das zweitsolideste Team in der Defensive, das fünftklassierte Glattfelden. Und im Abschluss war nur Verfolger Kloten (37 Treffer) in der Hinrunde erfolgreicher als Rümlang (30 Tore).
Bei Glattfelden verlor man das Startspiel (0:1). Danach folgten sieben Siege in Serie, ehe die zweite Vorrunden-Niederlage des Leaders gegen den Tabellenletzten SC Veltheim 2 folgte (2:3). Trainer Sallauka, der als Aktiver eine Vergangenheit als GC-Junior aufweist und in Dänemark bei Vejle kurzzeitig auch als Profispieler engagiert war, gibt unumwunden zu: «Wir waren da ein wenig nachlässig und dachten, dass es von selbst ginge. Ich machte auch personell einige Änderungen und bewilligte einem wichtigen Stürmer einen Urlaub.»
Dieser wichtige Stürmer ist Serge Aboue, der im Verlaufe der Vorrunde vom Stadtzürcher Zweitligisten Zürich City SC zu Rümlang gestossen war. Er erzielte in seinen ersten sieben Spielen für Rümlang elf Tore. Aboue ist der Ersatz für den vergleichbar treffsicheren Roberto Stoykov. Der Goalgetter aus Nordmazedonien mit bulgarischen Wurzeln hat sich von seinem Kreuzbandriss zu Beginn der letzten Saison noch nicht erholt. Stoykov muss sich wegen Komplikationen ein zweites Mal operieren lassen und wird wohl frühestens auf Beginn der nächsten Saison wieder zur Verfügung stehen. Fast zwei Jahre wird er dann wegen der Knieverletzung verpasst haben.
«Als Erster will man auch aufsteigen»
Rümlangs Kader umfasste zum Ende der Hinrunde 23 Spieler. Es soll noch ein bis zwei Akteure ergänzt werden, da man auf allen Positionen doppelt besetzt sein will. «Neue müssen aber einfach zu uns passen», sagt Getoar Sallauka. Team-Manager Kurt Vogel betont, dass sich sieben Eigengewächse im Kader des Fanionteams befinden. «Und diesen Anteil wollen wir langfristig sukzessive erhöhen. Wir haben aktuell den einen oder anderen A-Junior, den wir im Visier für den Übertritt ins Fanionteam haben.»
Langfristig sei es das Ziel, dass das Fanionteam eines Tages selbsttragend mit Rümlangern bestückt ist. Dies bleibe die Vision, auch wenn man da nichts erzwingen könne. Der Übertritt von den A-Junioren zu den Aktiven folgt bei Rümlang zumeist über den Zwischenschritt der zweiten Mannschaft, die in der 4. Liga engagiert ist.
Doch in der Gegenwart ist der Aufstieg des Fanionteams in Reichweite. «Der Aufstieg muss aber nicht auf Biegen und Brechen erreicht werden. Es ist kein Muss», betont Vogel. Trainer Sallauka will aber auch kein Understatement vorgaukeln: «Wenn man Erster ist, will man auch aufsteigen. Relevant ist für mich aber auch, dass der Teamgeist gewachsen und die Disziplin immer besser geworden sei in den letzten Jahren», betont Sallauka, der schon seit Dezember 2019 Trainer im SV Rümlang ist. Hauptberuflich ist Sallauka als Personalberater im Reinigungsbereich tätig.
Der Drittliga-Leader Rümlang nimmt das Training für die Rückrunde am 21. Januar auf. Höhepunkt der Vorbereitung wird das Trainingslager vom 5. bis 9. März in Gran Canaria sein. Dieses Camp wird durch eine grosszügige Unterstützung des Hauptsponsors ermöglicht. Der Rückrunden-Start erfolgt dann mit dem Heimspiel vom Sonntag, 30. März, gegen Glattfelden (11.00 Uhr).
Richard Stoffel