Abnehmen als Familienprojekt
Im Club Minu wurde Abnehmen für die Teenager Lenn, Neo und ihre Eltern zum Familienprojekt. Am Mittwoch, 14. Mai, um 18.30 Uhr, informiert das Minu-Team im Zentrum St. Peter über den nächsten Programm-Start.
Gesunde Ernährung beginnt schon beim Einkaufen. Worauf man dabei achten muss, lernt man im Club Minu.
Im Club Minu wurde Abnehmen für die Teenager Lenn, Neo und ihre Eltern zum Familienprojekt. Am Mittwoch, 14. Mai, um 18.30 Uhr, informiert das Minu-Team im Zentrum St. Peter über den nächsten Programm-Start.
Rümlang. Lenn (14) hat Adipositas, eine chronische Krankheit, die mit seinem Gewicht zusammenhängt und ihn von klein auf begleitet hat. Aus Langeweile und Bewegungsmangel während der Pandemie ging der Junge in die Breite. Auch Lenns Bruder Neo (13) nahm zu. Mutter Petra erinnert sich: «Wir haben im Lockdown viel zusammen gekocht und gut gegessen. Die Jungs haben sich die Zeit mit Gamen vertrieben und dabei genascht.» Sie selbst sei früher ebenfalls übergewichtig gewesen, erzählt sie. «Ich wünschte, mir hätte jemand, als ich ein Kind war, gesunde Ernährung beigebracht.»
Die Familie spricht offen über ihre Schwierigkeiten, das Gewicht im Griff zu behalten. Das war für sie nie ein Tabu. «Wir waren uns bewusst, dass wir etwas unternehmen müssen. Mit Lenn waren wir deshalb in verschiedenen Ernährungsberatungen», erzählt die Mutter und Lenn ergänzt: «Sie haben nichts gebracht. Meine Schwäche sind Süssgetränke. Obwohl ich wusste, dass sie nicht gesund sind, habe ich weitergetrunken.» Soziale Probleme habe er wegen seines Aussehens nie gehabt, er sei nicht ausgegrenzt worden und habe sich nicht unbehaglich gefühlt. Anders Neo: «Zuerst habe ich gar nicht gemerkt, wie ich zunahm. Doch als es mir bewusst wurde, war mir nicht mehr wohl.» Petra war ebenfalls unglücklich und hinterfragte sich in ihrer Rolle als Mutter.
Bei einer Behandlung im Spital wies eine Ärztin die Familie auf den Club Minu hin - soziale Aktivitäten waren damals wieder erlaubt. «Die Ärztin sagte, sie wisse von Patienten, die gute Erfahrungen mit dem Club-Minu-Programm gemacht hätten», erzählt die Mutter. «Neo war zuerst unsicher – aber dann haben wir entschieden, das Projekt gemeinsam anzugehen.» Zu viert, der Vater war auch dabei, stiegen sie ins Club-Minu-Familientraining ein.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben sich die vier 10 Mal samstags mit anderen übergewichtigen Jugendlichen und ihren Familie getroffen. In der Gruppe haben sie Sport getrieben, gelernt, was gesunde Ernährung ist, eingekauft, aus dem Minu-Rezeptbuch gekocht, zusammen gegessen – und Freundschaften geschlossen. Für ihn sei nach dem ersten Treffen klar gewesen, dass er das Programm durchziehen würde, erzählt Neo und Lenn sagt: «Ich habe für mich keinen anderen Ausweg mehr gesehen, als mit dem Club Minu abzunehmen.» «Die meisten, die dort dabei waren, wollten wirklich etwas für ihre Gesundheit tun», berichtet Neo weiter, «doch nicht alle haben es geschafft.» Einzelne Jugendliche seien nach den Treffen zu McDonalds, was er nicht verstanden habe. Andere hätten aufgegeben, weil deren Mutter - wider besseren Wissens - weiterhin Fertiggerichte auftischte. «Um das Ziel zu erreichen, gehört es dazu, dass alle am selben Strick ziehen», sagt Petra. Auch sie habe umlernen müssen: «Gesunde Ernährung beginnt schon beim Einkaufen.»
Unterstützt durch das Minu-Team und dank einem disziplinierten Verhalten aller Familienmitglieder, haben es die Teenager Lenn und Neo geschafft, auf eine gesunde Lebensweise umzustellen. Sport hat jetzt einen festen Platz in ihrem Alltag. Lenn geht gerne Laufen und fährt Rad, Neo lernt Breakdance und ist in der Jugi. Am Esstisch haben die Jungs gelernt, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und die Portionen einzuteilen. Die Brüder besitzen sogar einen eigenen Kühlschrank, den sie mit Zutaten aus Minu-Rezepten füllen. Die Minu-Gerichte seien schmackhaft, doch wisse man das erst, wenn man sie ausprobiert habe. Die Alternativen zu kennen, sei wichtig, sagt Lenn. «So müssen wir auf nichts ganz verzichten.» Hilfreich sei, sich immer vor dem Essen und Nachschöpfen zu fragen, ob man Hunger habe oder nur Lust. Über das, was die Waage anzeigt, reden die Teenager nicht – das sei im Club Minu so üblich, denn das Programm sei kein Wettbewerb. Einen Hinweis geben die Buben trotzdem: Seit dem Start des Familientrainings seien sie ordentlich in die Höhe geschossen – die Beiden sind um die 1.80 gross – hätten aber kaum an Gewicht zugelegt.
Das Club-Minu-Team lädt am Mittwoch, 14. Mai, 18.30 Uhr, zu einem Informationsabend ins Zentrum St. Peter, Rümelbachstrasse 40 ein. Das nächste Familientraining beginnt am 20. September. Es erstreckt sich über zwei Jahre und besteht aus Erlebnistagen für die Jugendlichen sowie 10 Treffen für die ganze Familie. Weitere Informationen auf: www.clubminu.ch, info@clubminu.ch, 079 319 96 96.
Bernadette Dettling
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