Feierliche Steuerübergabe im Gemeindepräsidium
Am Montag hat der scheidende Gemeindepräsident Peter Meier-Neves das Steuerrad seinem Nachfolger Thomas Huber offiziell übergeben.¶
Peter Meier-Neves (l.) und Thomas Huber bei der Übergabe des Gemeindepräsidiums in Rümlang.
Am Montag hat der scheidende Gemeindepräsident Peter Meier-Neves das Steuerrad seinem Nachfolger Thomas Huber offiziell übergeben.¶
Rümlang. Das Steuerrad des Gemeindepräsidenten in Rümlang ist eines, wie man es aus Piraten-Filmen kennt, mit sternförmig integrierten und herausragenden Griffen. Im Foyer des Gemeindehauses duftete es passend nach gebratenem Apéro-Fisch, als Peter Meier-Neves das Steuer seinem Nachfolger Thomas Huber in die Hände drückte. Ein Bisschen erinnerten die beiden in diesem Moment an Freibeuter – vom Volk ermächtigt, im kantonalen und nationalen Polit-Sumpf die Rechte Rümlangs zu erkämpfen.
«Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiss, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll», begann Meier seine Abschiedsrede mit einem Zitat von Georg Christoph Lichtenberg. Meier sagte, er sei überzeugt, dass die Veränderung im Gemeinderat Chancen eröffne, die sich unter seiner Leitung nicht aufgetan hätten. Gemeindepräsident sein zu dürfen, sei eine Ehre gewesen. Er habe in den 13 Jahren, die er im Gemeinderat war, viele gute Momente erlebt aber auch Klippen umschiffen müssen. Tipps habe er Huber keine gegeben, das hätte er als anmassend empfunden und mit jeder blutigen Nase werde man schliesslich besser. Nach einer Dankesrunde übergab er Huber das Steuerrad und das Wort.
Huber sagte, er habe die Haltung Meiers sehr geschätzt, dass ein Geschäft, das heute gut aussehe in fünf Jahren ganz anders wirken könne und er stets die Meinungen aller angehört habe. Mit der 1100-Jahr-Feier, den Flughafen- und Deponie-Themen – und nicht zu vergessen Corona – habe er mit Meier schöne aber auch schwierige Zeiten erlebt. Im Gemeinderat beschäftige man sich mit grossen aber auch mit vielen vermeintlich kleinen Themen, die auch unerwartete Untiefen aufweisen können. Als Abschiedsgeschenk überreichte Huber seinem Amts-Vorgänger ein Fischerpatent für den Thunersee und einen Gutschein für Angelausrüstung.
So werden Meier also bald neue Kapitänswürden zuteil, wenn er die gewonnene Freizeit mit seiner Frau zusammen beim Angeln verbringt. Den Kauf eines Ruderbootes habe er in Aussicht und ein Trockenliegeplatz am Thunersee sei ins Auge gefasst, erzählte Meier später beim Apéro. Für die Fische bestehe kaum Gefahr, sein Anglerglück sei bisher bescheiden gewesen. Ihm und seiner Frau gehe es vor allem darum, gemeinsame Zeit zu verbringen und Ruhe zu finden. Dies sei in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen. Rümlang wolle er aber als aktiver Bürger erhalten bleiben und sich zum Beispiel für die Belange der Stiftung Alterswohnen einsetzen.
Huber richtete nach der Geschenkübergabe das Wort auch an den neu gewählten Gemeinderat Patrick Cotting und hiess ihn willkommen. Er sei überzeugt, dass Rümlang von seiner Erfahrung als Geschäftsmann profitieren könne. Cotting versprach, er werde seine Erfahrung gerne teilen, um Rümlang stärker, attraktiver und schöner zu machen. Begrüsst wurde weiter Anya Wernet, sie hatte just an diesem Montag ihren ersten Arbeitstag als Stv. Verwaltungsleiterin.
Der neue Gemeindepräsident schloss mit einem Ausblick auf die bekannten Herausforderungen Flughafen und Deponie aber auch auf neue, die man angehen wolle, wie die Schulhausplanung oder den Verkehr im Dorf. Insbesondere jedoch würde die Finanzlage der Gemeinde dem Rat auf dem Magen liegen: «Wir können etwas bewegen. Es ist schön etwas für Rümlang zu tun, etwas zu verändern, Schulhäuser zu bauen – aber er kostet auch etwas», sagte Huber. Er freue sich, die Herausforderungen anzugehen und empfinde es als grosse Ehre, Rümlang dienen zu dürfen.
Bernadette Dettling
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