Das «Düüsewägeli» gibt an der Fasnacht ordentlich Schub

Rümlang. Wer in Rümlang «Düüsewägeli» hört, denkt vermutlich an Flugzeuge, Feuerwehr oder etwas mit ordentlich Schub. Tatsächlich haben sich Seraina Wigger und Sabine Salvisberg, die Gründerinnen des Vereins «Düüsewägeli», in der Jugendfeuerwehr kennengelernt. Der Gedanke an Spritzdüsen liegt also nahe. Das Düüsewägeli ist trotzdem kein Löschfahrzeug, jedenfalls nicht im klassischen Sinn.

Auf dem Vereins-Shirt prangt neben dem Namen ein verspielter Slogan: «bing bong, bing bong.» Das sei eine Anspielung auf den Film «Alles steht Kopf», erklärt Seraina Wigger. Darin fliegt ein rosa Elefant namens Bing Bong, der imaginäre Spielgefährte eines Kindes, in einem raketenartigen Wagen zum Mond – auch ein «Düüsewägeli». Als der Verein gegründet wurde, war der Film ein Hit bei den Kindern, die im Verein genauso willkommen sind, wie Erwachsene und Jugendliche. Ein Familienverein also mit einem kindlich-verspielten Namen? Nicht nur. Der Name hat noch eine zweite Bedeutung, eine in welcher der freche Schalk der Fasnacht mitschwingt.

Freude am Narrentreiben

Allen Mitgliedern gemeinsam ist die Freude am Narrentrieben. Sabine und ihr Mann waren Guggen-Musiker und Seraina ist oft mitgegangen und hat die Kinder betreut. Doch irgendwann liess sich das aufwändige Hobby mit wöchentlichen Proben und vielen Auftritten nicht mehr mit der Familie vereinen: Die Kinder mussten zu oft abgegeben werden. Das Zeitmanagement der Frauen stiess an Grenzen und für beide Mütter war klar: «Für uns steht die Zeit mit den Kindern an oberster Stelle.»

Sie haben deshalb nach einer familienfreundlichen Alternative gesucht. «Wir wollten aber nicht nur als Zuschauer an die Fasnacht. Mitten im Trubel des Umzugs, macht es einfach mehr Spass.» So seien sie auf die Idee gekommen, das bunte Treiben von einem eigenen Wagen aus mitzugestalten. «Für die Kinder ist es ein super Erlebnis, von der Plattform aus Konfetti zu werfen.» Der Wagen sollte aber nicht nur den Kindern, sondern allen Vereinsmitgliedern etwas bieten. Deshalb ist das Häuschen auf dem «Düüsewägeli» jetzt eine mit Kühlschrank, Licht und Zapfhahn ausgestattete Bar. Mit «Düsen» sind die Bar-Damen im Service gemeint. Ihre Cocktails und Drinks dürften anständig einfahren und wer nicht ganz so viel Schub braucht, löscht im Düüsewägeli einfach den Durst.

Alter Militäranhänger

Bis der Wagen zur Bar wurde, gab es viel zu tun für die frischgebackenen Vereinsmitglieder. «Wir haben auf Ricardo einen alten Militäranhänger ersteigert, der zuvor schon im Aargau an Fasnachts-Umzügen unterwegs war. Die frühere Plattform war zu breit für den regulären Strassenverkehr und teilweise morsch. Also haben wir alles ab- und neu aufgebaut», erzählt Sabine. Über mehrere Monate seien 25 bis 30 Leute am Werk gewesen. «Unsere beiden Männer waren fast jedes Wochenende dran», sagt Seraina.

Da der Wagen jährlich nach einem neuen Motto geschmückt wird, ist Freude am Werken und Basteln eine weitere Gemeinsamkeit der Vereinsmitglieder.

An diversen Anlässen dabei

Seine Fasnachts-Premiere hatte der Bar-Wagen am diesjährigen Umzug in Rümlang, geschmückt im Western-Look. Auch in Winterthur und Rorbas war der Verein dabei. Im Mai hat das «Düüsewägeli» am vereinseigenen Frühlingsfest auf dem Katzenrüti-Hof Halt gemacht. Das Fest soll künftig jährlich stattfinden und allen Generationen Freude bereiten. Am Pop-Up-Picknick des Vereins MIR und am Martini-Märt wird das «Düüsewägeli» ebenfalls aufgestellt. «Wir haben etwas gebaut, das wir an verschiedenen Anlässen brauchen können», erklärt Seraina.

Wer es also liebt, sich mitten in das närrische Treiben der Fasnacht zu stürzen, Bier zapfen und Cocktails mixen möchte und sich auch gerne handwerklich betätigt, ist beim Verein «Düüsewägeli» gut aufgehoben. Familien wie auch Einzelpersonen sind willkommen. duusewaegeli.ch

Bernadette Dettling