Pop-Up-Picknick: sonnig waren Laune und Visionen
Das sommerliche Pop-Up-Picknick hat nicht nur für ausgelassene Stimmung gesorgt. Unter Bäumen sind Ideen für eine nachhaltige Zukunft der Gemeinde gewachsen.
Das sommerliche Pop-Up-Picknick hat nicht nur für ausgelassene Stimmung gesorgt. Unter Bäumen sind Ideen für eine nachhaltige Zukunft der Gemeinde gewachsen.
Rümlang. Im Verein MIR Mitenand in Rümlang sind wahrhaft kreative Vernetzungskünstlerinnen am Werk. Immer wieder rufen sie neue Anlässe und Aktivitäten ins Leben, die wertvolle Begegnungen ermöglichen – wie zuletzt am Pop-Up-Picknick hinter dem Hallenbad. In dessen Eingang steht die MIR-Wunschwand. Auf dutzenden von Kärtchen haben Kinder hier den einen grossen Wunsch geäussert: «Eine Rutschbahn im Hallenbad.» Dass es in der Rümlanger Badi aber durchaus auch ohne Rutschadrenalin vergnügt zu und her gehen kann, zeigte sich am Freitag. Überall lagen bunte Picknick-Decken und Badetücher, auf denen die Leute faul im Schatten fläzten oder sich angeregt unterhielten, während die Kinder mit riesigen Bällen spielten, auf einem Luftkissen hüpften oder im Wasser entspannten. Den ganzen Spass gab’s sogar mit Gratis-Eintritt.
Auch zu Essen hatte es genug: In einer Ecke stand das Düüsewägeli mit süssen und salzigen Crèpes im Angebot, daneben gab es duftende Pizza und auf der anderen Seite der Wiese gratis Sirup – offeriert vom Verein MIR. Auch das Cafepedal war vor Ort mit Kaffee, feinen Glacé und allerlei Gebäck. Die MIR-Präsidentin Astrid Muff freute sich: «Super, dass so viele Leute gekommen sind.»
Während auf der Wiese Kinder einer Kamishibai-Geschichte lauschten und Erwachsene neue Bande knüpften, nutzten auch Gemeinderat Patrick Cotting und Beat Hürlimann von den Grünen die Gelegenheit zur Vernetzung. Im Schatten unter Bäumen schmiedeten sie Pläne für eine sonnige Zukunft der Gemeinde. Cotting befand: «So ein Anlass sollte hier jeden Freitag stattfinden», und ergänzte: «Mit solchen Anlässen entwickelt sich das Hallenbad mit anschliessendem Garten zu einem Rümlanger Dorfpark. Das wird ein wesentlicher Bestandteil eines zukünftigen Kur- und Tourismuskonzepts.» Mit solchen Angeboten liesse sich eine Kurtaxe auf Hotelübernachtungen rechtfertigen, so Cotting. Diese würde dringend nötige Mehreinnahmen in die Gemeinde-Kassen spülen. Dass Cotting am selben Tag auf der Gemeindeverwaltung eine interne Schulung zum Umgang mit Finanz-Tools durchführte, passt und erfüllt die Erwartungen, die er vor den Wahlen geweckt hatte: Der neue Gemeinderat speist seine Expertise direkt ins Netz der Gemeinde ein.
Wie die beiden Politakteure erzählten, hatten sie sich zufällig am Picknick getroffen und kennengelernt. Freimütig offenbarten sie den Inhalt ihrer spontanen Gespräche. Zum Beispiel hätten sie sich über die Nutzung von Sonnenenergie unterhalten. «Ich bin auf gutem Weg, ein Wahlversprechen umzusetzen: Photovoltaik auf gemeindeeigenen Gebäuden», erklärte Cotting. Auf dem Dach der Heuel-Halle existiere bereits eine Anlage, finanziert vom EW Rümlang. Warum also nicht auch andere gemeindeeigene Dächer mit Solarkraftwerken ausstatten – nach einem ähnlichen Investitionsmodell? Bei Hürlimann stiess Cottings Idee auf offene Ohren.
Der Verein MIR schreibt auf seiner Website: «Wir unterstützen oder organisieren kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen und Aktivitäten in Rümlang, um das kulturelle Leben in der Gemeinde zu bereichern und zu fördern. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Stärkung des dörflichen Gemeinschaftsgefühls.» Wie der Einblick in ein zufällig geführtes Gespräch zeigt: Wo man sich trifft, entstehen Visionen – nicht nur kulturelle und soziale, sondern auch politische. Gemeinschaftsgefühl ist der Nährboden für eine sonnige Zukunft. Schön, dass ein Pop-Up-Picknick einen Rahmen schafft. Möglich machen das die kreativen Vernetzungskünstlerinnen mit einem feinen Gespür für Gemeinschaft.
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